Die Sage des Rhii-Jooli

Vor vielen Jahren war es die Aufgabe eines Schiffsmannes, mittels einer Fähre einen reisenden Kaufmann mit Ross und Kutsche über den hochgehenden Rhein zu setzen. Wie der Schiffsmann seine beladene Fähre im reissenden Rhein steuerte, glitt das Fuhrgespann mit Mann, Ross und Wagen plötzlich aus und wurde von der Strömung mitgerissen. Der Kaufmann und das Pferd mussten elendiglich ertrinken. Wie sich herausstellte, lag die Verantwortung für das Unglück beim Schiffsmann. Alte Leute vom Gebiet des mittleren Büchel bei Rüthi wussten noch nach Jahren zu berichten, dass man in finsteren Nächten, besonders bei hochgehendem Rhein, den “Jooli” gehört habe. Es sei gerade gewesen, als ob der Mann, der von den Fluten mitgerissen wurde, ganz jämmerlich um Hilfe gerufen habe. Wegen seiner Unvorsichtigkeit musste der Schiffsmann also auf diese Art Busse tun. Nun – seit einigen Jahren ist der Jooli vom Rhein nicht mehr zu vernehmen. Nach langem Sühnen ist auch er von der Strafe wieder befreit worden.

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